Nicht nur das Reiten will gelernt sein, sondern auch der Umgang mit dem Sport- und Freizeitpartner Pferd. Am 18. Dezember legten beim Reit- und Fahrverein Nordhorn 15 Kinder und Jugendliche nach intensiver Vorbereitung erfolgreich die Prüfung zum „Pferdeführerschein – Umgang“ ab.
In der zweistündigen Prüfung bewiesen 15 Kinder und Jugendliche, dass sie den richtigen Umgang mit dem Pferd kennen und ausführen können. Die offizielle Abnahme des „Pferdeführerschein – Umgang“ wurde von den externen Richtern Carsten Humme und Jacqueline Exeler auf dem Gelände des Reit- und Fahrvereins Nordhorn vorgenommen. Der „Pferdeführerschein – Umgang“ dient als Grundlage für den Erwerb weiterer Abzeichen im Pferdesport. 14 Teilnehmer haben die Prüfung mit den Schulpferden des Vereins unter strenger Einhaltung der Corona-Bedingungen absolviert, eine Teilnehmerin hat mit ihrem eigenen Pony teilgenommen.
Dafür hatten sich die Prüflinge mit ihren Reitlehrern Sandra Eistrup und Anke Olthoff, der Jugendwartin Hannah Moss und mit Unterstützung von Nina Vrielink gründlich vorbereitet. Seit mehreren Wochen traf sich die Gruppe regelmäßig am Reitstall, um Theorie und Praxis in den Bereichen Pferdepflege, Fütterung und Haltung, Pferdegesundheit ,Bodenarbeit und Tierwohl zu lernen. „Wir tragen eine besondere Verantwortung dafür, dass die die Pferde artgerecht gehalten und behandelt werden damit es ihnen in unserer Verantwortung gut geht“, erklärt Reitlehrerin Sandra Eistrup. Ihre Kollegin Anke Olthoff ergänzt: „Im Reitunterricht wird nicht nur das eigentliche Reiten auf dem Pferd gelehrt, sondern vielmehr auch der richtige Umgang und die Pflege der Ponys und Pferde. Dazu ist ein gewisses Grundwissen bei den Reitschülern erforderlich – und natürlich viel Übung.“
Die einzelnen Übungseinheiten zur Vorbereitung des Pferdeführerscheins dauerten zwischen 90 Minuten und drei bis vier Stunden. In dieser Zeit konnte nach dem Erlernen der Theorie direkt im Anschluss praktisch geübt werden. In der aktuellen Corona-Situation erfolgte der Unterricht in Kleingruppen, um die Einhaltung der aktuellen Maßnahmen gewährleisten zu können. Die Trainer und Betreuer teilten verschiedene Stationen anhand der Themenbereiche ein. So übten einige das Verladen eines Pferdes auf einen Pferdeanhänger, andere das Bandagieren, Satteln und Auftrensen eines Pferdes und wieder andere, wie man die Pferde sicher auf die Weide und zurück in den Stall führt. Es wurde darüber gesprochen, wie sich Reiter als Verkehrsteilnehmer zu verhalten haben, wie Krankheiten bei Pferden zu erkennen sind und was in Notfällen zu tun ist. Besonders interessant waren für die jungen Menschen die Inhalte zur Kommunikation mit dem Pferd und Informationen darüber, wie das Verhalten des Pferdes zu verstehen ist. Ein schlagender oder eingezogener Schweif und aufgerissene Augen deuten beispielsweise darauf hin, dass die Tiere Angst fühlen.
Zu erkennen, wann ein Pferd ängstlich ist und was man als Reiter tun kann, um das Pferd zu beruhigen, trägt nicht nur zum Wohlbefinden der Vierbeiner bei, sondern auch zur Sicherheit von Pferd und Reiter.
Hannah Moss zeigt sich begeistert von der Motivation und auch von der Einstellung, mit der die Teilnehmer im Alter zwischen 11 und 17 Jahren in die Prüfung gestartet sind: „Es ist schön zu sehen, mit wie viel Interesse die Kinder und Jugendlichen an den Vorbereitungsstunden teilgenommen haben. Wir haben so fleißig zusammen geübt, dass aus geplanten zwei Stunden einmal sogar vier geworden sind“, lacht die Jugendwartin. Und führt fort: „Ich bin sehr stolz auf unseren Nachwuchs. Das Pferd wird von unseren Prüflingen als Partner mit eigenen Bedürfnissen wahrgenommen. Unsere Aufgabe als Reiter ist es, diese Bedürfnisse zu kennen und dafür Sorge zu tragen, dass sie erfüllt werden. Dass die Teilnehmer dazu gut in der Lage sind, haben alle erfolgreich bewiesen.“